Sonntag, 2. November 2008

!!Umgezogen!!

Ich bin mit der Seite umgezogen:
Globaltreter.blogsport.de
Oder auch weiterhin unter
globaltreter.tk
(vorrausichtlich erst in ein paar tagen da der dot.tk server gerade down ist)
Die neue seite ist (wen sie mal fertig ist) umfangreicher, und vor allem zweisprachig

Dienstag, 14. Oktober 2008

Bujagali Chapaty Company

Eine Woche bin ich nun schon am der Quelle des Nils. Campieren mit Blick auf die Bujagalifalls und Kajakfahren bis an den Rand der Atemnot. Wohl der Traum eines jeden Paddlers. Mit ca 35,000m³/s ist der Nil wohl eines der wasserreichsten Wildwasser der Welt und die 23Grad Wassertemperatur machen auch eventuelle Schwimmerlebnisse -beinahe- zur Freude. Dies konnte ich gleich am ersten Tag meines "Ausgleichsportprogrammes" aus erster Hand erfahren. Gleich zwei mal verliess ich mein Boot und übergab mich der Willkür des "Spirt of Bujagali". Erstaunlicherweise meisterte ich jedoch die schwierigeren Abschnitte ohne Probleme und nach kurzer Zeit fand ich auch heraus, dass das meiste hier nicht eine Frage der

Technik sonder viel mehr des Lungenvolumens ist. die meisten Stromschnellen sind durchaus komplett kopfüber befahrbar und so hatte ich viel Zeit, die Unterwasserwelt zu bewundern.
Besonders die Kinder zeigen ein reges Interesse am Kajakfahren und so ist es möglich, sich im Tausch gegen ein paar Kajaklektionen, das Boot vom Ausstieg zum wartenden Bodaboda (Motorradtaxi) tragen zu lassen, welches einen dann in abenteuerlichem Tempo quer durch den Busch zurück zum Campingplatz und dem wartenden Chapatty ( eine Art Mischung aus Pfannkuchen und Fladenbrot, welches, je nach Vorliebe, um Omlett und Avokado oder Nutella und Banane gewickelt wird) bringt. Ja Chapatty! Und wohl das beste, das ich bisher gegessen habe. der Chapattystand mit dem etwas hochgegriffenen Namen "Bujagali Chapaty Company" wird von zwei Brüdern geleitet, die Täglich 16-17 Stunden hinter dem unerträglich heißen Herd stehen und einem mit Herz und Liebe besagte Köstlichkeiten zubereiten; und das zu Preisen, die selbst für hiesige Verhältnisse billig sind. So weiss ich nicht, ob ich die Chapattymeister oder den Nil mehr vermissen werde, wenn ich demnächst weiter fahren werde.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Uganda Jinja


Von hell's gate aus ging es dann richtung Uganda weiter. da ich mich mal wieder nach dem "einfachen" leben sehnte dies in afrikas ländlichen gegenden zu finden ist, beschloss ich, die asphaltstrasse zu verlassen und mich auf die schotterpisten zu stürzen. leider nahm ich dann die falsche abzweigung, so dass ich nach 40km schotterspass wieder auf der hauptstrasse landete. interesanterweise stören sich die zebras viel weniger an dem schwerlastverkehr als ich. Und so radelte ich die nächsten tage zwischen zebras und pavianen auf der einen, und mörderischen LKW's und bussen auf der andern seite auf einer brandneuen, von der EU erbauten schnellstrasse in richtung westen. In Nakuru wurde ich dann mal wieder krank und wurde so für drei tage ans klo gefesselt.
Von dieser wiederholten zwangspause angespornt beschloss ich, die nächsten tage bis Jinja in Uganda mal sportlich anzugehen. So brauchte ich nur drei tage für die 440km.

Meine hoffnung, in Jinja einen job als kajaklehrer zu bekommen, erfüllte sich leider nicht. Allerdings bekam ich einen großzügigen rabatt, um mir alles notwendige zum paddeln zu leihen, und mich so, gemeinsam mit einigen anderen paddlern, auf eigene faust ins vergnügen zu stürzen.
Der Weisse Nil ist mit XXL qubikmetern in der sekunde ein recht mächtiges gewaesser. da ich jedoch an die beschaulich kleinen aber steilen bäche der alpen gewöhnt bin, war ich am ersten tag ein wenig überfordert und so kam es, dass ich auch prompt zweimal schwimmen musste. Allerdings sind hier die wassertemperaturen konstant um die 25grad, was das schwimmen fast schon zum vergnügen werden lässt. mittlerweile hab ich rausgefunden, dass für derartiges wuchtwasser nahezu keinerlei technik gefordert ist. sondern nur glück, gute rollentechnik und grosses lungenvolumen.

Freitag, 26. September 2008

Hell's Gate

Nachdem ich ueber einen Monat in Nairobi haengengeblieben bin und einen einwoechigen Urlaub in Tiwibeach gemacht hatte, meine Bankkarten voruebergehend den Geist aufgegeben hatten, ich mir eine schwere Lebensmittelvergiftung zugezogen hatte und ich nahezu eine Woche durchgehend verkatert war, ging es endlich weiter Richtung Uganda. Gleich am ersten Tag musste ich feststellen, dass ein Monat eindeutig genug Zeit ist, um nahe zu alle Muskeln zu verlieren, die ich im Verlauf des letzten halben Jahres aufgebaut hatte und so kam ich nur muehsam voran. Nach ca. 100km Gegenwind und 980 Hoehenmeter spaeter war ich endlich am Lake Naivasha angekommen und konnte mich kaum noch bewegen. Und auch der Umstand, dass ich fast 30km im Windschatten eines LKWs fahren konnte, half da nicht wirklich weiter. Also beschloss ich unter dem Vorwand, dass ich das Wochenende abwarten wolle bevor ich mich in den Hells Gate National Park begebe, noch einen Tag Pause einzulegen. Tatsaechlich war die Entscheidung nicht so schlecht, da am Montag der Park nahe zu leer war. Schon wenige Meter nach dem Eingang befand ich mich mitten in einer Herde Zebras, durchmischt mit Giraffen, Warzenscheinen und Ampalas. Da Hells Gate einer der wenigen Parks in Afrika ist, in dem Radfahren erlaubt ist, sind die Tiere hier an Radfahrer gewoehnt, und so liessen mich so ziemlich alle Tiere, mit Ausnahme der Warzenschweine, bis auf wenige Meter heran. was mich besonders bei den Ampals, die mit ueber 2 Metern Schulterhoehe recht maechtige Erscheinungen sind, erfeute. Nach einigen Kilometern traf ich dann auch auf die ersten Anzeichen des vulkanischen Ursprungs dieser Gegend: eine Obsidianhoehle. Obsidian ist vulkanisches Glas, dass entsteht, wenn Magma auf Sand trifft und diesen dabei schmilzt, ohne sich zu vermischen. einige Huegel (mit bis zu 23% Steigung) spaeter wurde die malerische Stille von dem ohrenbetaeubenden Geraeusch eines Duesenjaegers durchbrochen, so dachte ich zumindestens. Einige Meter spaeter wurde mir klar, dass es sich um eines der ersten Erdwaermekraftwerke Kenyas handelt. Um dem Laerm zu entgehen beschloss ich, die Wanderung durch die beruehmte Georgsklamm zu wagen, um zu dem eigentlichen Hoellentor, welches durch heisse Quellen am Ende dieser phantastischen Schlucht gebildet wird, zu gelangen. Nach dreistuendiger Kletterpartie sah ich schliesslich ein, dass Sandalen wirklich nicht das richtige Schuhwerk fuer derartige Aktionen sind und machte mich auf den Rueckweg. Allerding nur um zu erfahren, dass ich nur noch 500m weiter gehen haette muessen. Zur Entschaedigung traf ich auf dem Rueckweg dann noch auf eine Herde von ca. 40 Bueffeln, welche mir gefaehrlich nahe kamen, und einige Sekretaersvoegel.

Sonntag, 14. September 2008

Kenya

In mojale traf ich dann auf eine ganze reihe overlander, unter anderem auch zwei niederlaender, die mit einem VW T3 unterwegs sind und die ich noch des oefteren treffen sollte. In mojale verabschiedete ich mich auch mal wieder von der asphalt strasse und konnte mich auf eine der schlechtesten schotterpisten freuen, die ich jemals befahren hatte. Anfangs war das ganze nicht so schlimm. Die waschbrett abschnitte hielten sich in grenzen und nur der staub, der von den LKWs aufgewirbelt wurde, die mit ihren oftmals sehr spannenden beladungen gelegentlich vorbeikamen, stellte ein problem dar. Aber nach ca 80km veraenderte sich das aussehen total. Zwar bekam ich einiges an lokalem wildlive zu sehen, aber die strasse verwandelte sich in eine, mit fussball grossen steinen uebersaete waschbrettpiste, auf der das fahren nahezu unmoeglich war. Und auch der fussweg, der neben der strasse entlang lief, war keine bessere option, da dieser mit akaziendornen uebersaet ist, welche sogar autoreifen perforieren. So konnte ich mich also entscheiden zwischen mit unter schrittgeschwindigkeit dahinholpern oder alle paar minuten platten flicken. Ich entschied mich letztlich fuer irgend was dazwischen, was zur folge hatte, dass ich nicht vorankam und alle paar minuten die reifen flicken musste. Irgend wo bei 100 platten hoerte ich zu zaehlen auf und als mir schliesslich auch noch die selbstgemacheten flicken, die ich aus einen meine ersatz schlaeuche geschnitten hatte, ausgingen, beschloss ich, per anhalter weiter zu fahren. In Turbo traf ich dann auf einen anderen muenchner, der mit seinem UNICAT unterwegs ist. So fuhr ich also mit dieser mischung aus monstertruk und luxsus villa bis marsabit mit und stellte frustriert fest, dass in diesen gefaerht von der strasse ueberhaupt nichts zu spueren war.
In marsabit traf ich dann wieder auf die niederlaender und beschloss ,da ich immer noch keine flicken hatte, mit ihnen mit zu fahren. Nachdem der unterbodenschutz, der die strasse nicht ganz so gut weggesteckt hatte wie der UNICAT, mit ein paar kraeftigen hammerschlaegen wieder in form gebracht war, ging es also weiter nach Isiolo. Nach einigen km stellten wir dann auch noch fest, dass sich beide stossdaempfer hinten verabschiedet hatten und, wie sich spaeter heraustellte, auch beide federn gebrochen waren. So brauchten wie fuer die 250km nach Isiolo auch 2 tage. Nach einem tag pause beschlossen wir dann, uns huehner zu kaufen und uns noch einen tag pause ausserhalb der stadt zu goennen und eine kleine grillparty zu veranstalten.
Von dort aus ging es dann getrennt weiter und ich konnte die wunderschoene gewitterkulisse geniessen, die mir den blick auf den Mt. Kenya versperrte. Kurz vor dem aequator riss die wolken decke dann doch noch auf und gab den blick auf den schnee bedeckten gipfel frei. Kurz nach der aequatorueberquerung holte mich das gewitter dann doch noch ein und die temperaturen fielen auf unter 10grad. Die naechsten zwei tage verbrachte ich dann auf der autobahn, die nach nairobi reinfuehrte und so ging ich das ganze mall wieder sportlich an und fuhr die 350km in zwei tagen.

Montag, 8. September 2008

Aetiopien

Ja, aetiopien. es hat lange gebraucht, bis ich mich dazu durchringen konnte, da mal was zu schreiben.
die kurzfassung ist wohl: horrortripp vor landschaftlich schoenster kulisse. leider hab ich so gut wie keine bilder von diesem reiseabschnitt.
nachdem ich die grenze ueberquert hatte und mein erstes bier seit einem guten monat genossen hatte, die temperaturen um gute 20grad gefallen waren und sich die farbkulisse von eintoenig ocker in viel gruen gewandelt hatte, war ich fast bereit, die schreckensberichte, die ich von anderen radfahrern gehoert hatte, zu vergessen. bis dann ca 20km nach der grenze die ersten steine flogen. Aus gruenden, die ich immer noch nicht nachvollziehen kann, haben kinder und jugendliche in diesem land einen heiden spass daran, alles was sich bewegt, mit steinen, stoecken und peitschen anzugreifen.
zunaechst hielten sich derartige erfahrungen dank mangelnder be voelkerungsdichte relativ in grenzen. doch je weiter ich mich dem hochland naeherte (nebenbei musste ich mich noch von 700m auf 2800m auf meist extremschlammigen pisten hocharbeiten) um so haeufiger wurden die steinigungen. den vorlaeufigen hoehepunkt erreichte das ganze kurz vor gondar, als ich eine gruppe von ca 100-150 halbwuechsigen durchqueren musste - die alle mit steinen bewaffnet waren und dank schotterpiste auch genuegend nachschub hatten. irgendwo in diesem tumult versagten meine nerven dann endgueltig. wie wahnsinnig versuchte ich eines der mitbiester einzufangen um ihn/ihr eine zu verpassen. dabei verfolgte ich einen der jungen zum haus seiner eltern wo mich ein voellig verdutzter vater fragte, wo denn mein problem waere, es sei doch voellig normal, steine zu schmeissen.
ich vermute, es kann als affekt betrachtet werden, dass ich ihm darauf hin meine faust mit aller mir zu gebote stehender kraft ins gesicht schlug.dass ich mir in gondar nicht einfach den naechsten flug nach hause genommen habe liegt wohl daran, dass das internet zu langsam war zum onlinebooking und alle reisebueros geschlossen waren. so verkroch ich mich statt dessen in ein billiges hotelzimmer und versuchte zu ignorieren, dass ich noch ueber 1000km in diesem schrecklichen land vor mir hatte.
nach dem ich mich in Gonder einen tag lang in den ruinen der alten palaeste entspannt hatte und nach langem warten im internetcafe erfolgreich eine verabredung mit einem anderen radler zustandegebracht hatte, fuehlte ich mich im stande weiter zu fahren. Doch auf das, was folgte, war ich nicht gefasst. Die steinigungen wurden zu einem dauerzustand und die kinder gingen dazu ueber, mich nun auch mit stoecken und peitschen zu attackieren. Irgend wann am nachmittag gab ich dann schliesslich auf, nach dem mir irgend ein idiot einen Stock ins hinterrad gestaeckt und ich so zwei speichen verloren hatte, und verlud mein rad auf einen lkw, der sich gerade von einer reifenpanne erholt hatte. So konnte ich die wunderbare landschaft mit einigen urwaldresten rund um den tanasee aus der sicherheit der fahrerkabine geniessen und stellte ueberrascht fest, dass die mistbiester keineswegs nur auf weisse warfen, wie ich anfaenglich dachte, sondern auch den lastwagen fleissig mit steinen bewarfen.
In BahirDar verkroch ich mich dann erstmal in dem einzigen campingplatz, um auf Torsten zu warten. Um die zeit zu nutzen, schloss ich mich ein paar belgischen overlandern an, um mit ihren truck zu den blauen nilfaellen zu gelanngen. gluecklicherweise waren gerade zwei von drei turbinen des kraftwerks ausgefallen und so kamen wir in den genuss von nahezu vollen nilfaellen.
Einige Tage spaeter traf dann auch torsten ein. oder bessergesagt humpelte. Ein kind war ihm ins rad gerannt und er war uebel auf die huefte gefallen, was bedeutete, dass er seine tour nach ca 16000km abbrechen muss.
Da meine schwester spontan beschlossen hatte, mich zu besuchen und in zwei tagen im fast 500km entfernten Addis Abeba ankommen wuerde, ging es wohl oder uebel mit dem bus weiter. Durch wunderschoene natur ab in den smog des grossstadttschungels. Addis ist mit 2500m einen der hoechsten hauptstaedte der welt und haelt sich tapfer auf platz 3 der luftverschmutzung. Also genau der richtige platz zum radfahren und entspannen. Meine schwester fing sich auch gleich am zweiten tag irgendwelche lustigen viren ein, flog zurueck und verbrachte die naechsten wochen im muenchner tropeninstitut. Ich traf zwei finnen die in etwa in die selbe richtung fuhren wie ich und so hatte ich fuer die naechsten tage eine reisbegleitung. kurz vor awassa trennten wir uns dann wieder und ich machte mich allein auf die suche nach dem campingplatz, von dem ich schon seit monaten von allen overlandern die mir entgegen kamen, gehoert hab. das camp, welches von einem deutsch-aetiopischen paerchen geleitet wurde und radtouren in aetiopien organisierte, stand kurz vor der aufloesung und ich war wahrscheinlich der letzte gast. ich genoss einige tage lang die angenehme atmosphaere und machte mich dann endlich in richtung grenze auf. allmaehlich aenderte sich die landschaft und mit ihr auch die menschen. von nun an waren es nicht mehr die kinder, die steine warfen, sonder die erwachsenen. ich bekam sehr unmissverstaendliche morddrohungen und wurde einigemale mit stoecken angegriffen. kurz vor mega war es dann so weit. der erste ernsthafte versuch, mich auszurauben. sechs leute stellten sich vor mir mit macheten und stoecken bewaffnet auf der strasse auf und hatte eindeutig nicht die absicht, mich weiter fahren zu lassen. da ich bereits einen nervenaufreibenden tag hinter mir hatte war ich nicht bereit, das bisschen bargeld, das ich dabeihatte, auszuliefern. also beschleunigte ich so weit wie moeglich und raste ungebremst in die wegelagerer rein, wobei zwei von ihnen zu boden gingen. noch im fallen rammte ich einem dritten meinen ellbogen ins gesicht und beobachtete erleichtert, dass die anderen drei ihr heil in der flucht suchten. so schnell wie moeglich stemmte ich mein rad wieder auf und sah zu, das ich land gewann.
am naechsten tag erreichte ich dann endlich die grenze, nicht ohne dass noch auf mich geschossen wurde und ich mir eine ganze reihe platten an den akaziendornen zuzog, und musste feststellen dass mein visum seit einem tag abgelaufen war. die grenzbeamten erklaerten mir, dass ich zurueck nach addis muesse, um mein visum zu verlaengern. da dies fuer mich nicht in frage kam, biss ich in den sauren apfel und kaufte mir den vortages stempel fuer 20$. Und dann war ich endlich aus aetiopien drausen und in kenya angelangt. definitiv war das mein letzter besuch in diesen land. Was in sofern schade ist, da aetiopien ein wunderschoenes land ist, vorausgesetzt, irgendjemand entsorgt die ganzen aggressiven idioten, die das reisen dort nahezu unmoeglich machen.

Dienstag, 19. August 2008

Skorpione, Wind und kaltes Bier



Khartoum - Bahir Dar

Nach dem ich in Khartoum mehr oder weniger erfolgreich mein aetiopien-visum bekommen habe (nur einen monat, aber besser als nichts) konnte ich mich endlich in richtung aetiopien weiterbewegen und somit die wueste endlich hinter mir lassen. kaum hatte ich die stadt verlassen, musste ich feststellen, dass der wind, der mich so treu von Cairo bis hierher gebracht hatte, um 180 grad gedreht hatte und somit nun aus der genauen gegenrichtung kam. also quaelte ich mich laut fluchend mit hoechstgeschwindigkeiten von knapp 10km/h gegen sueden.
Waehrend einer der vielen pausen hielt einer dieser allgegenwaertigen toyota pickups neben mir und mir wurde vom fahrer erklaert, dass ich ihm zur hochzeit seines bruders folgen muesse, die nur knappe 500m entfernt ist um mich dort mal richtig satt zu essen ( ich muss ziemlich scheisse ausgesehen haben der vehemenz nach zu urteilen, mit der ich zum essen genoetigt wurde). ich nahm das angebot zuerst nur zoegernd an, da ich eigentlich noch weiterfahren wollte, wurde dann aber mit dem besten essen, das ich seit langem hatte, zum bleiben ueberzeugt. am naechsten morgen nahm ich dann gut gestaerkt und ausgeschlafen den kampf gegen den wind wieder auf und fuehrte ihn auch die naechsten zwei tage recht erfolgreich weiter.
besagter wind trieb mittlerweile bilderbuch gewitterwolken vor sich her und brachte kuehle luft (35 grad) mit sich und so machte das radeln auch mit gegenwind spass.
Am dritten tag nach khartoum machte ich dann den alptraum eines jeden wildkampers mit. nach ueber einem monate in der wueste und gute 2 monate ohne regen dachte ich natuerlich nicht im entferntesten daran, mein zelt so aufzubauen, dass es wasserdicht ist, sondern verwendete es nur als mueckenschutz.
Muecken mitten in der trocken savanne? das und die maechtigen cumulus wolken haetten mich eigentlich vorwarnen sollen. aber fuer mich war regen mittlerweile so abwaegig, dass ich schon gar nicht mehr dran glaubte.
mitten in der nacht brach dann einer der heftigsten platzregen los, die ich bis dahin erlebt hatte (spaeter sollte ich feststellen, dass derartigen wolkenbrueche in aetiopien an der tagesordnung sind) fluchend sprang ich aus meinem zelt und baute es, mittlerweile knoecheltief in matsch und wasser stehend, fertig auf. kaum lag ich wieder im zelt, verspuerte ich einen starken schmerz im linken arm. im schein der taschenlampe beobachte ich, wie mein unterarm zur doppelten dicke anschwoll. nach ein paar minuten fand ich dann auch den uebeltaeter: ein Skorpion hatte mich gestochen.
am naechsten morgen quaelte ich mich, nach einer schlaflosen nacht wieder durch den schlamm zurueck zur strasse. der arm war zwar nicht mehr geschwollen, schmerzte aber noch immer wie die hoelle. aber der gedanke an das kalte bier, das mich in aetiopien erwartet, trieb mich unerbittlich weiter und befaehigte mich zu ungeahnten leistungen.
als ich dann endlich die grenze erreicht quaelte ich mich ungeduldig durch die nicht enden wollenden kontrollen auf sudanesischer seite um das land verlassen zu koennen und durch den selben spass noch mal auf der aetiopischen seite (nach dem ich eine halbe stunde gebraucht hatte, um den grenzer zu finden) und konnte mich dann endlich daran machen, alle biersorten durchzuprobiren, die erhaeltlich waren.